Schwindel und Kribbeln in den Fingern, Adduktorenzerrung

Eine 31jährige Frau leidet seit etwa drei Monaten unter Schulter- und Nackenschmerzen, Schwindel und Parästhesien (Kribbeln) im Ringfinger und dem kleinen Finger der linken Hand. Sie hat außerdem Schmerzen im Bereich des Iliosakralgelenks. Sie ist eine sportlich sehr aktive Frau und auch in ihrem Beruf eher aktiv.

Der osteopathische Befund ergab eine Gelenkdysfunktion der ersten Rippe links und der mittleren Brustwirbelsäule. Die obere Thoraxapertur links war auch aufgrund der Rippenblockade sehr verspannt. Auf der rechten Seite fand sich außerdem eine Zerrung der Adduktoren, die aber eine alte Verletzung vom Fußballspielen sein konnte.

In der Behandlung wurden die Rippe und die Brustwirbelsäule mobilisiert und die Thoraxapertur und die Triggerpunkte der Adduktoren behandelt. Mit entsprechenden Eigenübungen, die die Behandlung unterstützen sollten, schickte ich die Patientin nach Hause und vereinbarte einen Folgetermin nach vier Wochen. Sämtliche Beschwerden waren zu diesem Termin beseitigt.

Eine Blockierung der ersten Rippe muss überhaupt nicht weh tun oder auch an einer ganz anderen Stelle, als man es vermuten könnte. Die Beschwerden sind dennoch logisch zu erklären, da diese Rippe in enger Nachbarschaft zu Nerven liegt, die einerseits den Arm versorgen und andererseits mit dem Gleichgewichtsorgan in Verbindung stehen. Je länger eine Dysfunktion der ersten Rippe besteht, desto ausgeprägter werden die Symptome.

Eine Adduktorenzerrung kommt sehr häufig bei Fußballern/Innen vor. Mangelhaftes Dehnen im Training und zu kurze Dehnphasen sind m.E. die Hauptursache dafür. Die daraus folgenden Schmerzen sind in erster Linie im Bereich der Leiste oder an der Innenseite des Oberschenkels lokalisiert, können aber - wie in diesem Fall - auch an anderer Stelle am Bewegungsapparat zu Symptomen führen.