Stuhlgangsprobleme nach Dickdarmoperation

Ein 60jähriger Mann kam in meine Praxis, nachdem er 3 Jahre zuvor eine Sigmaresektion von ca. 30cm wegen Divertikulose hat über sich ergehen lassen müsen. Er neigte offenbar zu Verwachsungen, denn insgesamt wurden drei Adhäsiolysen im Bauchraum durchgeführt. Dabei wurden jeweis Briden festgestellt.

Seine Gesamtsituation stellte sich so dar, dass er Stuhlgangsprobleme hatte: Bleistiftstuhl und Pseudoileus waren Vokabeln, die gefallen waren. Er nahm täglich Abführmittel und hatte es mit Blähungen bei gleichzeitigen Windverhalt zu tun.

Eine solche Situation erfordert große palpatorische Erfahrung mit den Organen und ich rate zu Vorsicht! Auch eine Behandlung des Bauchraums ist mit respektvoller Zurückhaltung durchzuführen.

Für die Palpationen des Bauchraums gibt es keine Standards, so kann ich hier also nur von meinen Erfahrungen schreiben. Der normale Darmbereich fühlt sich weich an. Man kann meist das Sigma palpieren und gut zum Dünndarm abgrenzen, der sich als weiche Masse darstellt und manchmal auch so, dass man einzelne Schlingen tasten kann.
Bei meinem Patienten hatte ich es mit einer Teilentfernung des Dickdarms zu tun, die Palpation ist also von Grund her schon einmal anders als im Normalfall. Dazu kam, dass sich der gesamte Darmbereich als ein "Klumpen" fühlen ließ. Auf der linken Seite im Unterbauch maximierte sich dieses Gefühl. Von diesem klumpigen Zustand in einen normalen zu Überführen war hier das Ziel. Dies gelang in drei Behandlungen. Damit hatte sich auch sein Stuhlverhalten normalisiert.